Die Nationalmannschaftsturner Pauline Schäfer und Andreas Bretschneider sind zum Ende des Jahres 2014 vom Turnclub Deutschland jeweils mit dem Innovationspreis ausgezeichnet worden. Der Turnclub verlieh diesen Preis, der mit jeweils 850 Euro dotiert ist, erstmals für weltweit einzigartige kreative Leistungen an den Turngeräten.
Die 17-jährige Pauline Schäfer vom TV Pflugscheid-Hixberg, die in Chemnitz bei Gabi Frehse trainiert, hat als erste Turnerin der Welt auf dem Balken einen Seitwärtssalto gehockt mit zusätzlicher halben Drehung kreiert und ihn sowohl bei den Europa- als auch den Weltmeisterschaften 2014 erfolgreich in ihren Übungen präsentiert. Der Internationale Turnerbund (FIG) hat ihn deshalb nach der WM-Premiere mit dem Schwierigkeitsgrad „E“ und unter der Bezeichnung „Schäfer“ in sein Regelwerk (Code de Pointage) aufgenommen.
Auch die zweite „Erfindung“ des deutschen Turnens stammt aus Chemnitz. Andreas Bretschneider zeigte als erster Turner der Welt beim internationalen DTB-Pokal Ende November in Stuttgart am Reck ein einzigartiges Flugelement: einen Salto über die Stange hinweg mit doppelter Schraube. Die FIG hat das Element des 25-jährigen Chemnitzers (Trainer: Sven Kwiatkowski) mit dem bisher höchsten Schwierigkeitsgrad „H“ im Code de Pointage eingestuft. Die Anerkennung unter der Bezeichnung „Bretschneider“ allerdings steht noch aus, da das riskante Kunststück des WM-Sechsten von 2013 in Stuttgart nicht beim FIG-Weltcup, sondern beim Team-Challenge-Turnier seine internationale Premiere hatte. (23.12.2014)
Zum Foto: Pauline Schäfer zeigte auch bei den Deutschen Meisterschaften in Stuttgart ihren „Schäfer-Salto“.
(Bildserie: Qingwei Che)